Haushaltsbuch: Überblick und Kontrolle über deine Finanzen

Vielleicht kennst du die Situation und dir ging oder geht es ähnlich? Die Tage vergehen und das Geld ist schon vor dem Monatsende wieder aufgebraucht. Dadurch ist an Sparen oder Geld investieren überhaupt nicht zu denken. Vielmehr stellt sich dir die Frage: wie kann ich dafür sorgen, dass bis zum Monatsende genug Geld zum Leben und Sparen übrigbleibt? Ein Haushaltsbuch bringt mit ein wenig Aufwand Ordnung in das Chaos deiner Ausgaben und sorgt für eine gute Übersicht. Eines zu führen ist der erste Schritt, der für mehr Geld am Ende des Monats sorgt. Für mich ist das Haushaltsbuch der einfachste und erfolgversprechendste Spartrick, den ich bisher ausprobiert habe.

24.08.2023 / www.wohlstandoptimieren.de / Wohlstand schaffen / Ausgaben Teil 2 – Haushaltsbuch

Ausgaben Teil 1: Meine Tipps, um die eigenen Ausgaben sinnvoll zu steuern.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Wie du mit ein wenig Aufwand Deine Ausgaben reduzieren kannst, sodass (mehr) Geld am Monatsende übrigbleibt.
  • Wie du ein Haushaltsbuch führst.
  • Welche Hilfsmittel dir die Eintragungen und Auswertungen erleichtern.
  • Welche Vor- und Nachteile ein Haushaltsbuch mit sich bringt

Das Wichtigste in Kürze zum Haushaltsbuch

  • Im Haushaltsbuch kannst du sämtliche Einnahmen und Ausgaben eines Monats erfassen. Dabei werden sowohl regelmäßige als auch unregelmäßige Kosten berücksichtigt.
  • Du erkennst deine Konsumgewohnheiten und wertest sie aus, indem du alle Geldeingänge und Geldausgänge im Haushaltsbuch einträgst, kategorisierst und Statistiken erstellen kannst.
  • Es gibt mehrere Varianten, wie du ein Haushaltsbuch führen kannst.

Was ist ein Haushaltsbuch?

Ein Haushaltsbuch ist ein nützliches Werkzeug, um deine Ausgaben zu überwachen und deine finanzielle Situation zu kontrollieren. Durch die Erfassung sämtlicher Einnahmen und Ausgaben im Haushaltsbuch bekommst du ein Bild über deine Konsumgewohnheiten und kannst Transparenz hinsichtlich deiner Einnahmen und Ausgaben gewinnen. Mir war oft nicht bewusste, welche Ausgaben ich habe und wodurch sich mein Bankguthaben stetig vermindert. Durch die Nutzung eines Haushaltsbuchs wurden meine Ausgaben transparent und ich konnte für mich unnötige Ausgaben vermeiden. Dadurch blieb automatisch mehr Geld am Monatsende übrig.

Ein Haushaltsbuch wird auch manchmal als Einnahmen- und Ausgabenrechnung bezeichnet. Unternehmen sind dazu verpflichtet, fortlaufend eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) oder eine Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) zu erstellen, um ein laufendes Bild über ihre Einnahmen und Ausgaben zu erhalten. Warum sollte man von dieser Transparenz nicht auch als Privatperson profitieren?

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Warum lohnt es sich, ein Haushaltsbuch zu führen:

Ich habe für mich einige Vorteile entdeckt. In erster Linie erhalte ich durch ein Haushaltsbuch einen guten Überblick über meine Ausgaben. Zwar kenne ich die großen und unvermeidbaren Posten, wie zum Beispiel Miete, Versicherung oder Benzinkosten, aber alle weiteren Ausgaben konnte ich früher nicht exakt beziffern.

Weißt du, wie viel Geld du monatlich für Lebensmittel, Restaurants, Kino, Party, Coffee to go oder Kleidung ausgibst? Wenn du dir darüber nicht bewusst bist, solltest du unbedingt ein Haushaltsbuch benutzen. Du erhältst dadurch eine exakte Auskunft über die Höhe und Struktur deiner Ausgaben und wirst dir über die einzelnen Kostentreiber in deinem Leben bewusst.

Ein Haushaltsbuch hilft dir, um von folgenden Vorteilen zu profitieren:

  • Identifikation aller Ausgaben, insbesondere auch kleinerer und unbekannter Ausgaben.
  • Durchschauen des eigenen Konsumverhaltens.
  • Kostentreiber und Geldfresser erkennen.
  • Kontrolle der monatlichen Kosten.
  • Sparen lernen.

Wie führt man ein Haushaltsbuch?

Ich empfehle vor allem bei der erstmaligen Erstellung eines Haushaltsbuchs, mindestens einen Zeitraum von drei Monaten zu berücksichtigen, denn dadurch werden auch alle quartalsweisen gezahlten Kosten auf jeden Fall erfasst. Genauer wird es, je länger man ein Haushaltsbuch führt. Jedenfalls ist es meiner Meinung nach besser, ein Haushaltsbuch auch über einen kürzeren Zeitraum zu benutzen, als überhaupt nicht.

Indem man die Ausgaben verschiedenen Kategorien zuordnet, bekommt man einen hilfreichen Überblick über seine Ausgaben. Die verschiedenen Kategorien kann man theoretisch in Unterkategorien unterteilen, je nachdem wie tief man die eigenen Ausgaben unterteilen möchte.

Je nach Art des Haushaltsbuchs listet man die eigenen Ausgaben wöchentlich oder monatlich auf und stellt sie den Einnahmen gegenüber. Durch diese einfache „EÜR“ erhält man einen Überblick über seine Ausgaben und den „Gewinn oder Verlust“ eines bestimmten Zeitraums.

Was benötige ich, um ein Haushaltsbuch zu führen?

Ich habe mit einem karierten Block angefangen, meine Papierkontoauszüge abgeschrieben und die enthaltenen Ausgaben kategorisiert. Mittlerweile gibt es mehrere unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Schreibblock und Stift
  • Gedrucktes Haushaltsbuch und Stift
  • Finanzexcel
  • Software für PC oder Laptop
  • App

Schreibblock

Das handgeschriebene Haushaltsbuch ist die einfachste Variante und kommt ohne technische Unterstützung aus.

Allerdings sind bei dieser Variante kaum Auswertungen möglich. Vor allem fehlen grafische Auswertungen, die dir einen schönen Überblick geben können. Zudem musst du mühsam jede Ausgabe einzeln eintragen. Der große Vorteil dabei ist, dass dir jede Ausgabe bewusst wird und du dich mit ihr beschäftigst. Meines Erachtens ist der Schreibblock ein guter erster Schritt, um einen Überblick über deine Finanzen zu bekommen.

Gedrucktes Haushaltsbuch

Man kann wie ich früher einen einfachen Schreibblock benutzen oder man bedient sich eines gedruckten Haushaltsbuchs.

Der Vorteil liegt dabei in den vorgefertigten Tabellen und Hilfen. Trotzdem musst du jede einzelne Ausgabe und Einnahme selbst eintragen und dich damit auseinandersetzen.

Im gedruckten Buch fehlen grafische Auswertungen für einen visualisierten Überblick.

Finanzexcel

Eine gute Alternative zum handschriftlichen Haushaltsbuch ist die elektronische Variante in Excel oder in den Google Dokumenten.

Nahezu auf jedem Computer oder Laptop befindet sich Excel oder ein anderes Tabellenkalkulationsprogramm. Alternativ kann man die Tabellen „Jahresbudget“ oder „Monatsbudget“ in den Vorlagen der Google Dokumente Tabellen nutzen. Mit Hilfe dieser Programme lassen sich die Einnahmen und Ausgaben einfach erfassen.

Als Ersatz für ein Haushaltsbuch bieten die Tabellen in Google ein Jahres- und Monatsbudget als Ersatz für ein Haushaltsbuch an.
Screenshot: „Jahres-“ und „Monatsbudget“ in Tabellen von Google als Ersatz für ein Haushaltsbuch.

In der elektronischen Variante können wiederkehrende Einnahmen und Ausgaben einfach dupliziert werden, sodass man sich eigene Schreibarbeit spart. Eine grafische Auswertung ist möglich, wenn man sich mit den entsprechenden Funktionen auskennt oder bereit ist, sie kennenzulernen und auszuprobieren. Hilfe zur Erstellung von Grafiken erhält man im Internet.

Software für PC oder Laptop

Wer Excel oder ein ähnliches Programm nicht hat oder nicht benutzen möchte, kann sich einer Haushaltsbuch Software bedienen. Die Software erleichtert das Führen eines Haushaltsbuchs deutlich, da die Eingabe am PC oder Laptop komfortabel und einfach ist.

WISO Haushaltsbuch 2023

In der Regel enthalten diese Programme umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten, sodass man schnelle Erkenntnisse zu seinem Ausgabeverhalten erhält. Dies wird durch vielfältige grafische Darstellungen unterstützt.

Beispielhaft erwähnt wird hier das WISO Haushaltsbuch 2023*. Es erscheint jährlich, kann aber auch über den Jahreswechsel genutzt werden.

Onlinebanking

Einige Banken bieten die Funktionen eines Haushaltsbuchs direkt im eigenen Portal des Onlinebankings an. Per Knopfdruck lassen sich die einzelnen Abbuchungen den verschiedenen Kategorien der Ausgaben zuordnen.

Die Auswertungen beschränken sich daher auf die Ausgaben, die per Bank bezahlt wurden. Nicht erfasst werden dadurch andere Zahlungsmethoden wie Kreditkarten oder PayPal, Abbuchungen von anderen Konten und alle Barausgaben.

Durch die automatische Zuordnung der Abbuchungen zu den einzelnen Kategorien fehlt mir persönlich der Lerneffekt, den ich habe, wenn ich die einzelnen Ausgaben handschriftlich im Haushaltsbuch eintrage und kategorisiere.

App

Um mehrere Bankkonten und weitere Zahlungswege wie Kreditkarten oder PayPal in einem System elektronisch zu erfassen, kann man Haushaltsbuch-Apps nutzen. Meistens sind Apps genauso einfach zu bedienen wie eine vergleichbare Software am PC oder Laptop.

Der größte Vorteil hierbei ist, dass man das Smartphone heutzutage immer mit sich führt und dadurch die Haushaltsbuch-App jederzeit benutzen kann.

Manche Apps wie Finanz-Guru erlauben die Verbindung zur Banking App und alle Einnahmen sowie Ausgaben werden automatisch in die App übertragen und kategorisiert. Andere Apps wie Monefy oder MoneyStats ermöglichen eine manuelle Eingabe und ersetzen damit Stift und Papier sowie das gedruckte Haushaltsbuch.

Jede App erfordert eine gewisse Einarbeitung, ermöglicht dafür aber auch eine Vielzahl an Auswertungsmöglichkeiten und grafischen Darstellungen. Vorab muss die passende App aus einem riesigen Angebot an verschiedenen Apps ausgewählt werden, was nicht jedem leichtfällt und auch Zeit kostet.

Alternative Bargeldtrick

Falls du kein Haushaltsbuch führen möchtest, kann dir zumindest der Bargeldtrick helfen. Du hebst das Geld für bestimmte Ausgaben wie zum Beispiel Lebensmittel, Kleidung, Ausgehen und Kaffee to go direkt nach dem Geldeingang von deinem Konto ab und teilst es in die für dich relevanten Kategorien ein. Vom jeweiligen Budget bezahlst du fortlaufend alle Ausgaben, die in die entsprechende Kategorie gehören.

Zu besseren Übersicht kannst du die Geldbeträge in einem Budget Organizer*, in Briefumschlägen oder Klarsichthüllen getrennt voneinander aufbewahren. Das hilft dir, Budgets zu erstellen und zu kontrollieren, ohne ein Haushaltsbuch zu führen.

Kinderspiel Haushaltsbuch – Fehler vermeiden

Grundsätzlich lässt sich ein Haushaltsbuch leicht führen. Trotzdem können Fehler passieren und diese führen in der Folge zu falschen Informationen.

Folgende Fehler können bei der Nutzung eines Haushaltsbuches häufiger auftreten:

  • Ausgaben werden nicht (richtig) kategorisiert.
  • Ausgaben werden nicht richtig addiert.
  • Keine Trennung von regelmäßigen und unregelmäßigen Ausgaben.
  • Zu kurzer Zeitraum bei der Nutzung des Haushaltsbuchs, der dadurch zu nicht repräsentativen Ergebnissen führt oder unregelmäßige Ausgaben nicht erfasst.

Diese Fehler lassen sich durch eine regelmäßige, ausdauernde und gründliche Nutzung eines Haushaltsbuchs einfach vermeiden.

Nachteile eines Haushaltsbuchs

Mir fällt nur ein Nachteil ein: du musst etwas Zeit und Arbeit investieren, um ein Haushaltsbuch zu führen. Das gilt für das manuelle Haushaltsbuch etwas mehr, für die elektronische Variante ein bisschen weniger.

Allerdings überwiegen die Vorteile deutlich. Du wirst einen besseren Überblick haben, mehr sparen und dadurch deinen Wohlstand optimieren können.

Fazit

Für die meisten Menschen sollte das Haushaltsbuch eine gute Hilfe sein, Licht ins Dunkel der eigenen Ausgaben zu bringen. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten der Nutzung, von Papier bis zur elektronischen Variante. Sinnvoll ist das Haushaltsbuch meiner Meinung nach immer, auch wenn es ein wenig Zeit- und Arbeitsaufwand erfordert.

Ich bevorzuge die handschriftliche Variante. Zwar ist der Arbeitsaufwand dabei am höchsten, aber man setzt sich am intensivsten mit den eigenen Ausgaben auseinander. Ich habe vor Jahrzehnten mit einem Schreibblock begonnen, zwischenzeitlich Excel genutzt und verschiedene Programme und Apps ausprobiert, aber aktuell benutze ich nur noch das Kakebo – Das Haushaltsbuch: Stressfrei haushalten und sparen nach japanischem Vorbild*.

Was ist dein Favorit? Wie führst du dein Haushaltsbuch?

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Ausgaben Teil 3: Notwendige und unnötige Ausgaben unterscheiden


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